Die Weinheimer Nachrichten berichteten am 23. Juli 2025 über eine kriegsverherrlichende, rechtsextreme Publikation in einem Weinheimer Supermarkt. Zur Auslage des "Schwerterträger" in einem lokalen Zeitschriftenregal habe ich folgende Stellungnahme abgegeben:

Die Weinheimer Nachrichten berichten unter der Überschrift „Müssen Nazi-Helden im Regal ausliegen?“ in ihrer Ausgabe vom 23. Juli 2025 über eine Fundsache in einem Supermarkt. Es handelt sich um die Hochglanz-Publikation „Schwerterträger“, eine letztlich NS- und kriegsverherrlichende Quartalsschrift des Verlags „Lesen & Schenken GmbH“. Zur Erklärung: Der Titel „Schwerterträger“ bezieht sich auf die höchste militärische Auszeichnung der Nazis, das Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz, das in dieser speziellen Stufe knapp 150 Mal vergeben wurde. Das Ritterkreuz wurde zwischen 1939 und 1945 insgesamt über 8.000 Mal verliehen.
Der Geschäftsführer des Verlages „Lesen & Schenken“ war in den 70er-Jahren bei den „Jungen Nationaldemokraten“, der Nachwuchsorganisation der NPD (heute: „Die Heimat“) und der rechtsextremen Jugendorganisation „Bund Heimattreuer Jugend“ aktiv. Weitere Engagements in rechtsextremen und revanchistischen Organisationen schlossen sich in den folgenden Jahrzehnten an. In seinem Kieler Verlag erscheinen sechs Zeitschriften, allesamt mit einer extrem rechten Ausrichtung.
Diese und ähnliche rechtsextreme Periodika - es gibt seit einigen Jahren eine regelrechte Renaissance an blau-braunem Gedrucktem - finden sich im Einzelhandel und insbesondere im Bahnhofsbuchhandel. In der Regel sind es tatsächlich die Grossisten, die solche Publikationen im Sortiment haben, das vom Einzelhandel abgenommen werden muss.

Sorge macht mir die zunehmende Verbreitung solcher Periodika und die darin verbreiteten Inhalte. Nazi-Nostalgie, NS-Militarismus, Diskriminierung, Rassismus, Antisemitismus, Frauenfeindlichkeit und Rechtsextremismus sind Gefahren für Demokratie, Gesellschaft und Rechtsstaat. Ich danke den Weinheimer Nachrichten für diesen Artikel.
Der erste Artikel wurde in der Online-Ausgabe der Weinheimer Nachrichten bereits am 21. Juli 2025 veröffentlicht. Den Artikel finden Sie hier. Die Veröffentlichung meiner Stellungnahme in den Weinheimer Nachrichten am 26. Juli 2025 finden Sie hier (Die Artikel sind hinter einer Paywall).